Sich erniedrigen, heißt hinsichtlich der geistigen Schwerkraft steigen. Die Schwerkraft des Geistes lässt uns nach oben fallen.“ (Schwerkraft und Gnade) Diese Worte der französischen Intellektuellen Simone Weil führen uns in die Mitte ihres Denkens. Die Gnade Gottes überwindet die zerstörerische Gewalt des Leidens. Aus physischem, psychischem und sozialem Leiden entsteht das Unglück (malheuer), dieses aber ist das große Rätsel des Lebens. Ja, es ist für die Philosophin ein Strukturbegriff menschlichen Daseins, ein programmatisches Motto, welches sich an ihr verwirklichen sollte. So heißt denn auch eines ihrer posthum erschienen Werke „Das Unglück und die Gottesliebe“.
Simone Weil: Das Erbe der „roten Jungfrau“
Simone Weil bleibt aktuell, denn sie war eine Vertreterin des Christentums der Zukunft.
