Eigentlich sollte es in diesem Text um das Trauerspiel der „Kontextualisierung“ des soeben aufwendig restaurierten Bismarck-Denkmals in Hamburg gehen, dessen trotzig ins Weite schweifender Blick die Deutschen nach erfolgter Reichsgründung an ihre koloniale Mission gemahnen sollte, nun aber vor allem chinesischen Frachtcontainern entgegenschaut. Im besten Deutschland aller Zeiten ist es natürlich undenkbar, dass überhaupt noch ein einziges Denkmal an die nur knapp zwei Generationen währende Episode eines deutschen „Platzes an der Sonne“ erinnert, auch wenn der steinerne Harnisch des eisernen Kanzlers wenig an das Wüstenklima Deutsch-Westafrikas angepasst scheint und sich wohl in der Brauerei von Tsingtao wohler ...
„Neudeutsche Hybris“
Schulze, Schultze und Scholz
Um das Bismarck-Denkmal in Hamburg wird weiter gestritten. Gut. Aber warum fühlt sich der deutsche Bundeskanzler nun auch noch für belgische Comics verantwortlich?