Auch, wenn die meisten Historikerkollegen mich nun als Essenzialisten brandmarken mögen: Nicht nur einzelne Menschen, auch Völker haben eigene Charaktere und Mentalitäten, wie jeder weiß, der ein paar Jahre in verschiedenen Ländern gelebt hat und dabei ein wenig über die internationale Bubble des hauptstädtischen Starbucks-Perimeters hinausgekommen ist. Polen ist jedenfalls der Don Quijote unter den Nationen, und das sage ich nicht etwa abfällig, sondern mit einer großen Sympathie, denn Cervantes‘ Ritter von der traurigen Gestalt sollte gerade heute, in einer Welt voller Sancho Panzas, nicht als komische, sondern als ebenso liebenswürdige wie tragische Figur aufgefasst werden – sie kommt historisch eben nur zu spät und bemerkt es ...
Polen: Der Don Quijote unter den Nationen
Warum die Rochade der Ukraine vom polnischen Waffenbruder zum deutschen Investor nicht wirklich überraschend ist.
