Die Geschichte ist nicht gerecht, und wenn, dann erst mit Verzögerung. Davon kann man sich dieser Tage in der Perugino-Ausstellung der Alten Pinakothek in München überzeugen, die damit ihr 175-jähriges Bestehen feiert. Schon kurz nach seinem Tode 1523 fiel Pietro Vannucci, um 1450 nahe dem umbrischen Perugia geboren, dem Vergessen anheim – obwohl Raffaels Vater ihn als divin pittore, göttlichen Maler, pries und er zu den gefragtesten Künstlern seiner Zeit zählte. Erst das kunstgeschichtlich systematisierende Interesse des Kurators Vivant Denon zeigte die auf den napoleonischen Feldzügen in Italien erbeuteten Werke des Meisters Ende des 18. Jahrhunderts in Paris. Allerdings nur, weil man sich durch ihn ein besseres Verständnis ...
Mehr als nur Raffaels Lehrer
Die Alte Pinakothek München zeigt erstmals außerhalb Italiens eine Werkschau des Renaissance-Malers Perugino. Von Oliver Maksan