Wie auch immer der Synodale Weg die Kirche verändert – eines wird Zukunftsaufgabe Nummer 1 sein: Katechese. Gerade sitzen wir mit einem Team von Leuten (Youcat, Jugend 2000, Neuer Anfang) beieinander und überlegen, wie wir das konkret anpacken – Katechese im Zeitalter der Neuevangelisierung. Gerne dürfen Sie einen Blick in die Kreativwerkstatt vom nächsten YOUNG MISSIO werfen.
Super wichtig finden wir das Element „Mentoring“. Das Wort kommt aus der Mythologie: Mentor war der Freund von Odysseus, der in ihm den idealen Erzieher und Berater seines Sohnes Telemachos sah. Ein erfahrener, älterer Mensch (der Mentor) nimmt einen jüngeren, noch wenig erfahrenen Menschen (den Mentee) unter seine Fittiche und gibt seine Lebenserfahrung und sein Wissen an ihn weiter.
Metoren müssen Zeugen Christi sein
Unser Kurs in Hochaltingen wird auf vier „Schulen“ basieren: einer Gebetsschule (P. Hans Buob), einer Glaubensschule, einer Missionsschule und einer Lebensschule. Die Mentoren sind dazu da, die Mentees in der „Lebensschule“ begleiten. Als missionarischer Jünger mit Lebens- und Glaubenserfahrung leistet der Mentor einen Freundschaftsdienst an dem, der sich gerade auf den Weg macht. Er bietet sich an als Gesprächspartner, Coach, Berater, Freund, Wegbegleiter, „Geburtshelfer“ in der Nachfolge Christi. Er hilft, Gaben und Charismen zu entdecken. Er macht Mut und Lust darauf, eine Berufung für das Reich Gottes zu leben. Der Mentor begleitet den Weg des Mentees im täglichen Gebet. Die Gemeinschaft der Mentoren symbolisiert die „Wolke von Zeugen“ (Hebräer 12, 1) und die Communio aller, die den Glauben des Einzelnen trägt. An welche Leute denken wir?
„Mentor“ kann jeder katholische Christ sein, der den Glauben der Kirche in persönlicher Verbundenheit mit Jesus lebt, der in diesem Glauben sein Glück gefunden hat und der darin schon eine bedeutende Wegstrecke zurückgelegt hat. Mentoren müssen keine Theologen, aber missionarische Jünger und „Zeugen Christi“ sein. Wer angesprochen wird und sich bereit erklärt, füllt die Mentorenkarte aus, auf dem sein Passbild zu sehen ist, ein paar Daten zur Person und eine einladende Bereitschaftserklärung. Zu Beginn des Kurses liegen so viele Mentorenkarten auf, wie es Teilnehmer gibt. Jeder kann sich einen Mentor oder ein Mentorenehepaar aussuchen, mit dem er in Kontakt tritt und über den gesamten Kurszeitraum (= anderthalb Jahre) im Gespräch bleibt. Der Mentor muss bereit sein, seinen Schützling täglich vor Gottes Angesicht zu bringen.
Wie läuft der Kontakt zwischen Mentor und Mentee? Das ist frei gestaltbar und hängt von beiden Partnern ab – man kann über Telefon, Zoom, per Post, auf jede denkbare Weise miteinander ins Gespräch kommen... Vielleicht kommt es auch zu einem persönlichen Treffen, zu einer Einladung, einer gemeinsamen Wanderung. Und es wird auch eine Schulung geben. Vor Kursbeginn treffen sich alle Mentoren über Zoom. Lernen sich kennen und erfahren mehr über ihren Dienst. In der Mitte und am Ende des Kurses wird es weitere Zoom-Meetings geben, in denen sich die Mentoren austauschen können. Wie finden Sie das?
Der Autor ist Initiator der Jugendkatechismus-Initiative „Youcat“.
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.