Wenn Gedichte sich vertonen lassen, ja, wenn sie geradezu danach verlangen, in Töne gesetzt zu werden, muss ihnen eine besondere, das bloße Versmaß übersteigende Qualität anhaften. Stéphane Mallarmés „Prélude a l'apres-midi d'un faune“, das Gedicht über den „Nachmittag eines Faunes“, inspirierte Claude Debussy zu einem kammermusikalisch gehaltenen Orchesterwerk, mit dem Debussy zur eigenen Tonsprache fand und das der Fachwelt als Ausgangspunkt der „Neuen Musik“ überhaupt gilt. (1912 diente es zudem als Vorlage für ein von Vaslav Nijinsky choreographiertes Ballett).
Eine Sprache, die sich wie Rauch in nichts auflöst
Poésie pure: Das Reine sollte in reiner Sprache zum Ausdruck kommen – Vor 175 Jahren wurde Stéphane Mallarmé geboren. Von Urs Buhlmann