Sönke Wortmann, Regisseur und Produzent des deutschen Kinofilms „Die Päpstin“, erweckt in Interviews und Werbetrailern den Eindruck, als handle es sich bei der Geschichte von einer Frau auf dem Papstthron um eine historische Tatsache. Sein Drehbuch geht allerdings auf den gleichnamigen Roman der amerikanischen Autorin Donna Woolfolk Cross von 1996 zurück. Bereits die Romanvorlage bezieht einen Teil ihrer Wirkung aus dieser Aura des Authentischen. Interessanterweise geben sich bereits die frühesten nachweisbaren Berichte über die Päpstin den Anschein, als beruhten sie auf geschichtlichen Fakten. Zunächst wurde die Geschichte als wahre Begebenheit präsentiert.
Eine Intelligenz, die zum Hochmut führt
Entstehung und Bedeutung der Legende über die Päpstin aus der Sicht der Erzählforschung