„Hermeneutik des Wohlwollens“ ist der Name für eine immer seltener werdende Tugend. Sie meint die Haltung, beim Hören oder Lesen einer Äußerung zunächst eine möglichst positive Absicht zu unterstellen. Selten geworden ist diese Tugend im politischen Diskurs: Mit hämischer Freude stürzen sich die Kontrahenten auf unglückliche oder auch missverständliche Äußerungen des Gegners, um ihm eine Haltung zu unterstellen, die über das vielleicht weit hinausgeht, was er wirklich denkt. In diesem kurzen Text soll der umgekehrte Weg gegangen werden, obgleich das, worum es geht, irritiert. Kürzlich wurde ein Video veröffentlicht, in dem Papst Franziskus die „Gebetsmeinung des Papstes für den Januar“ verkündete. Es ist ...
Ein erklärungsbedürftiges Video
Das neue Vatikan-Video zur Gebetsmeinung des Papstes für Januar, wirbt für das wichtige Anliegen des interreligiösen Dialogs, aber irritiert. Christus ist nicht ein Weg, sondern der Weg. Von Johannes Hartl