Den Ruf des Königs, ihm das ganze Land der Ungläubigen zu unterwerfen, verstand man im Goldenen Zeitalter Spaniens nicht nur als Forderung eines weltlichen Herrschers, die iberische Halbinsel von der muslimischen Besatzung zu befreien (Reconquista) und die Neue Welt unter sein Zepter zu bringen (Conquista); mit Ignatius von Loyola eroberte die Katholische Reform auch Reiche jenseits der geographischen Karte, denn dem Gründer des Jesuitenordens ging es um Seelen. Seine Exerzitien fordern auf, sich unter das „Banner Christi“ zu stellen, um den Gestalten von „Schauer und Schrecken“ aus dem „Heerlager von Babylon“ Widerstand zu leisten.
Die fünfzig besten Romane (31)
„Don Quijote“: Für Ruhm und Ehre
Miguel de Cervantes y Saavedra (1547–1616) nahm als spanischer Marine-Infanterist an der Schlacht von Lepanto teil. Mehrfach geriet er in Gefangenschaft, musste auf Galeeren von Muselmanen rudern, ehe ihn der Trinitarier-Orden freikaufen konnte. 1605 wurde der erste Teil des „Don Quijote“ gedruckt, ein Jahr vor seinem Tod folgte ein zweiter. Cervantes Bedeutsamkeit hat sein Vaterland auf einem Denkmal in drei Worten zusammengefasst: „Princeps Scriptorum Hispaniae“.