„Wer kann eigentlich, wenn er ein bisschen Menschenkenntnis hat, daran zweifeln, dass Judas ein Bewunderer Christi gewesen ist?“, fragte der dänische Philosoph und einer der Gründerväter der Existenzphilosophie, Sören Kierkegaard. Während uns die Evangelien den verspäteten Versuch zur Wiedergutmachung und den Selbstmord aus Verzweiflung schildern, beantworten sie eine Frage nicht: was Judas zum Verrat an Christus trieb. Für das Mittelalter, für das der Satan ebenso unbedingte Realität hatte wie Gott, bestand hier kein Erklärungsbedarf.
Die Todsünden des Judas: Anmaßung und Verzweiflung
„Urbild aller technokratischen Manager der Zukunft, deren Ideal die leidlose Welt ist“ – Tagung im Kloster Irsee – Theologen relativieren den Verrat am Gottessohn