Der deutsche Bühnenhochsommer ist Festspielzeit. Bayreuth und Salzburg erhitzen die Gemüter der Zuschauer vor Ort und bringen die Feuilletons zum Sieden. Aufreger Nummer 1 in diesem Jahr ist – wer hätte anderes erwartet? – Frank Castorfs erdöltriefende „Ring“-Inszenierung auf dem grünen Hügel, die trotz des proletarischen roten Fadens in den Bildern wohl recht disparat wirkt. Knapp dahinter rangiert Aufreger Nummer 2: das mit viel Geschrei daherkommende Stückgerippe, auf das Michael Thalheimer Schillers „Jungfrau von Orléans“ in Salzburg herunterkürzte, eine Ko-Produktion mit dem Deutschen Theater Berlin.
Die Ruhe vor dem großen Theater-Sturm
Noch wird auf den Brettern, die die Welt bedeuten, geprobt. Eine kurze Vorausschau auf das, was uns erwartet, wenn der Vorhang wieder hochgeht. Von Liane Bednarz