Dass die Politik nichts von den Aufgaben der Eltern als den ersten und vorrangigen Erziehern ihrer Kinder versteht, hat sie mit der Abschaffung des Erziehungsgeldes und der Einführung des Elterngeldes ein- und nachdrücklich unter Beweis gestellt. Denn damit rückte sie die Steigerung der Geburtenzahlen in den Mittelpunkt ihres familienpolitischen Tuns. Eine so ausgerichtete Familienpolitik ist ihren Namen nicht wert. Als ob Menschen zu Eltern würden, um die demographische Bilanz unseres demokratischen Gemeinwesens aufzuhübschen. Bestandserhaltung gehört nicht zum Pflichtenkatalog der Eltern.
Die Ressourcenquelle
Schon lange diskutiert man in Politik und Gesellschaft über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Leider herrscht dabei quer durch alle Lager nur in einem Punkt Einigkeit: Familien gelten als Leistungskonsumenten, nicht als das, was sie tatsächlich sind: Leistungsträger. Höchste Zeit, dass man die menschliche und ökonomische Wirklichkeit in den Blick nimmt und der Beitrag von Eltern und Kindern ohne Zerrbilder realistisch eingeschätzt und gefördert wird. Von Bernhard Huber