Leipzig leuchtet. Schon Ende April. Noch bevor das erste Maiengrün mit vegetativer Wucht die Knospen sprengt, umrunden sächsische Fräuleins, sonntäglich träge schlendernd, die hochaufschießenden Wasserfontänen des voluminösen neobarocken Mendebrunnens. Vielleicht um vor den dort auf den Konsolen des Obelisken im milden Frühlingslicht versammelten Nereiden das lockige Haupt zu neigen? Vielleicht grüßen Amphitrite, Glauke oder Galatea zurück? Vielleicht sind die jungen Damen aber auch auf der Suche nach ihrem Major Tellheim, der möglicherweise genau an diesem sonnigen Spätnachmittag über den Augustusplatz auf sie zustürmen wird.
Der Geist sucht sich seinen Weg
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