Fern der Heimat ruht er auch heute, neun Jahrzehnte nach seinem allzu frühen Tod. Hoch oben auf dem Berg, über der Bucht von Funchal, in der der Muttergottes geweihten Kirche Nossa Senhora do Monte: der letzte regierende Kaiser Österreich-Ungarns, der Carolus, der von einem Karol zur Ehre der Altäre erhoben wurde. Er liegt begraben, wohin ihn die Bosheit seiner Zeit vertrieb und verbannte, ein Mitteleuropäer im äußersten Westen Europas, auf der Blumeninsel Madeira. Der letzte gekrönte König von Ungarn starb und verblieb auf portugiesischem Boden, im Atlantik.
Der Friedenskaiser
Rein irdisch schien sein Wirken als Kaiser von Österreich und König von Ungarn tragisch gescheitert. Die Kirche aber erklärte ihn zum Seligen. Karl I. (1887 bis 1922) wäre, wie Papst Johannes Paul II. sagte, ein würdiger Patron für jene, die heute in Europa politische Verantwortung tragen. Von Stephan Baier
