Herr Mertl, wie begeistern Sie Kinder und Jugendliche im Zeitalter von Popmusik und YouTube für klassische Musik? In der Opernschule der Wiener Staatsoper haben wir keine Nachwuchsprobleme. Da erscheinen beim jährlichen Vorsingen um die 70 Kinder für zwölf freie Plätze. Das Gute an der Staatsoper ist, dass uns nie langweilig wird, weil wir so viele Auftritte haben. Pop-Nummern bauen wir immer wieder ein. Aus welchen familiären Hintergründen kommen die Kinder? Die meisten bringen schon eine musikalische Vorbildung mit. Es gibt einige Kinder von Wiener Philharmonikern. Natürlich sind viele aus Akademikerhaushalten, aber wir haben auch welche aus eher bildungsfernen Schichten. Neuerdings kommen zwei aus syrisch-christlichen ...
„Das Wichtigste ist der Herzzugang“
Weder YouTube noch Covid-19 lassen Johannes Mertl, den Leiter des Kinderchors der Wiener Staatsoper, verzweifeln: Auftritte gibt es genügend und auch Kinder, die jährlich um einen Platz im Chor vorsingen.
