In der Nacht vom 9. auf den 10. Dezember 1968 starb in Basel ein Jahrtausendtheologe. Natürlich, die Wertung „Jahrtausendtheologe“ ist nicht einfach beweisbar. Sie zeigt auch die Subjektivität dessen, der so schreibt und redet. Aber es gibt doch Indizien: Das theologische Interesse an Karl Barth hat in den fünfzig Jahren nach seinem Tod – außer im deutschsprachigen, katholischen Raum – nie nachgelassen, im Gegenteil. Barth gehört zu den weltweit meist traktierten Theologen überhaupt. Mindestens das schließt ihn ein in die Reihen des Pantheons der Allergrößten. Das ist, gerade auch aus der Perspektive eines katholischen Theologen, kein Irrtum und längst keine Mode mehr.
Feuilleton
„Das theologische Mistbeet“
Die Schweiz hat im 20. Jahrhundert überdurchschnittlich viele herausragende Theologen hervorgebracht. Dieses große Erbe trägt heute jedoch kaum noch Früchte. Von Martin Brüske