Ein Buch, das 50 Jahre alt ist, wird neu aufgelegt? Dann müssen sowohl Inhalt als auch Darstellung überzeugen. 1966 hatte der Schweizer Benediktiner Bruno Scherer aus der Abtei Maria Stein eine Dissertation über Reinhold Schneider im Verlag Herder vorgelegt. Sie fand – wenige Jahre nach Schneiders Tod am Ostersonntag 1958 in Freiburg – einen aufgeschlossenen Leserkreis. Mittlerweile ist der Ruhm Schneiders verblasst, was keineswegs an einer Zeitbindung seiner Gedanken oder der Sprache liegt: Sein Stil, sowohl in Prosa als auch in den berühmten Sonetten, ist „wortmächtig“, sein Roman „Die silberne Ampel“ und die vielen Essays lesen sich fesselnd.
Das Kreuz hat die antike Tragik überwunden
In der Geisteswelt Reinhold Schneiders: Einst war er ein kenntnisreicher Helfer in der Finsternis Europas. Von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz