Herr Nordhofen, Sie wollten mit „Corpora“ das Abendland retten. Wie stehen die Chancen? Mal abwarten. Nein, im Ernst wollte ich durchaus den biblischen Monotheismus gegen bestimmte modische Angriffe verteidigen und aufzeigen, wie aktuell er ist. Um Voltaire zu variieren: Wenn es ihn nicht schon gäbe, müsste man ihn erfinden. Bei den Angreifern denken Sie wahrscheinlich an Jan Assmann, der im Herbst zusammen mit seiner Frau Aleida den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten hat? Ja, Assmann hat mit seinem Buch Moses der Ägypter von 1998 tatsächlich einen heftigen Diskurs losgetreten, der den Monotheismus nicht nur alt aussehen ließ, sondern auch moralisch delegitimierte. Erstmals in der Geschichte – so seine ...
Feuilleton
Das große Gegenüber
Der „Monotheismus“ wird häufig mit dem Thema Gewalt in Verbindung gebracht. Zu Unrecht, wie der Religionspädagoge Eckard Nordhofen mit seinem aktuellen Buch „Corpora“ belegt. Von Martin Ramb