Heute – am 2. Februar – ist sie dann auch nach dem ältesten aller Riten zu Ende: die Weihnachtszeit. Spätestens jetzt muss irgendjemand die Krippe in der Kirche abbauen und die Figuren in den Pfarrkeller bringen. Wer Mitte Januar eine katholische Kirche Berlins betritt, kann sie ja üblicherweise noch sehen. Auch, wenn dann die ehemals andächtig knienden Hirten mittlerweile entspannt auf dem Gras liegen und um das Gold der Könige knobeln. Und das Jesuskind bekommt den ersten Geigenunterricht. Aber sonst ist alles so, wie man es aus der Heiligen Nacht in Erinnerung hat.
Die Krippe bleibt stehen
Weil Berlin so auf Tradition steht? Eher, weil es an Pfarrgemeinderatsmitgliedern ohne Rückenprobleme mangelt, die den Krippenabbau stemmen. Oder an Ministranten. Die haben zwar in der Regel keine Rückenprobleme, aber Geigenunterricht. Und dann bleibt die Krippe eben von Woche zu Woche noch stehen. Andererseits: Ist doch auch schön, wenn die Krippe noch steht. Ende Januar. Oder Anfang Februar. Muss doch jeder selber wissen, wann Weihnachten vorbei ist.
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