Caritas, so hört man aus berufenem Mund, sei eine „Lebensäußerung“ der Kirche Christi. Das ist einer dieser eher verunklarenden Theologen-Begriffe, die Verwendung finden, wenn man – so scheint es jedenfalls – nicht genau weiß, wovon man spricht. Man kann es einmal so versuchen: Wer sagt: „Ich habe Hunger“, lebt – noch jedenfalls – und äußert sich dazu – eine Lebensäußerung also. Wer dem so Klagenden dann hilft, vollzieht dadurch einen Akt christlicher Liebe, wenn er aus christlichem Antrieb handelt, und beendet die Not – jedenfalls bis auf weiteres. Funktioniert so Caritas? Wie war das in den ersten Jahrhunderten der Kirche, was waren das für Arme, denen man helfen konnte ...
Christliche Caritas nur für Würdige?
Wie im Mittelalter den Armen und Kranken geholfen wurde, und wie die Reformen in der Fürsorge zum modernen Wohlfahrtsstaat führten. Von Urs Buhlmann