György Ligeti, dessen Todestag sich am 12. Juni zum zehnten Mal jährt und der vor 50 Jahren nach dem Ende des Ungarnaufstandes mit seiner späteren Frau Veronika Spitz nach Wien floh, ist ein exzeptioneller und zugleich nicht festlegbarer Tonkünstler. Das Fließende des Klanges zum Thema zu machen, der vollkommenen Verwischung und der Überlagerung verschiedenster rhythmischer Strukturen und ihrer Zusammenführung zu einer homogenen Klangmasse den Vorzug vor der Rückkehr zu helleren, diatonischen Klangkonstruktionen zu geben, wie er es in einem Gespräch mit Péter Várnai formulierte, war das Lebensthema des in Ungarn geborenen und aufgewachsenen Komponisten.
Auf der Suche nach dem Urklang der Schöpfung
Spiegelung der Harmonie des Kosmos in die irdische Wirklichkeit: Zum zehnten Todestag des ungarischen Komponisten György Ligeti. Von Barbara Stühlmeyer