Etwas überraschend war es schon. In dieser Woche teilte die Akademie für Sprache und Dichtung mit, dass der Georg-Büchner-Preis 2015, die wichtigste literarische Auszeichnung der Bundesrepublik, an den Schriftsteller Rainald Goetz gehe. An einen Autor also, der im Literaturbetrieb zwar kein Unbekannter ist, aber in den vergangenen Jahrzehnten oft als „enfant terrible“ auffiel. Bereits 1983 beim Wettbewerb um den Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt erlangte Goetz, der 1954 in München zur Welt kam und in Geschichte und Medizin promoviert hat, mediale Aufmerksamkeit, als er sich während der Lesung mit einer Rasierklinge in die Stirn schnitt. Den Preis gewann er mit dieser verstörenden Aktion aber nicht.
Arrivierter Popliterat
Der Schriftsteller Rainald Goetz erhält den Georg-Büchner-Preis 2015 – Vor drei Jahren befreite er sich vom „Ich-Effekt“. Von Stefan Meetschen