Der letztjährige Sommer war zu kalt und nass - das ist der Klimawandel! Der diesjährige Sommer ist zu heiß und trocken – das ist der Klimawandel! Und wetten dass: Egal, wie der nächste Sommer wird - er wird ein Beweis für den Klimawandel. Darum sollen also jetzt alle Veganer werden (Viehzucht erzeugt zu viel Methan), auf’s Auto verzichten (CO2) und wenn überhaupt dann nur noch mit Elektroautos fahren. Dazu kommen noch Plastikmüllberge an den Küsten dieser Welt – medial jedenfalls erst in diesem Jahr aufgefallen, quasi eine Katastrophe von Null auf Hundert. Also keine Plastiktüten mehr, Verpackungen nur noch biologisch abbaubar und nach Hause getragen in der schnell reißenden Papier oder der lange haltbaren Jute-Tasche … vielleicht finde ich noch eine mit dem Aufdruck „Atomkraft Nein Danke“.
Tierschutz und Recht auf Abtreibung - Wie passt das zusammen?
Die Folgen der Umweltbelastungen, seien es Abgase, sei es Müll, sei es der Abbau von Bodenschätzen oder auch der Verbrauch von Früchten aus Flora und Fauna im Sinne menschlicher Nutzung, sind unübersehbar … und genau so umstritten. Dann kein Klimamodell dieser Welt konnte und kann die aktuelle Weltklimasituation aus den Vergangenheitsdaten herleiten. Und kein Klimamodell dieser Welt kann mit geänderten Parametern, wie dem CO2-Gehalt der Luft, sicher vorhersagen, wie sich das Klima in den kommenden Jahren verändern wird. Das Maß des menschlichen Einflusses auf den natürlich vonstattengehenden Klimawandel: Mindestens umstritten. Und wo die Plastikmüllberge herkommen, ob aus Europe exportiert oder in Dritte-Welt-Ländern einfach ins Meer verklappt – so genau kann das niemand sagen. Genau so wenig, wie sich menschliche Aktivitäten exakt auf Bienenpopulationen auswirken und deren Veränderung wiederum weiterreichende Folgen zeitigen. Kurz gesagt: Umweltschutz, so wie er betrieben wird, lebt zu einem großen Teil von einem quasi-religiösen Glauben an die Schadhaftigkeit menschlichen Handelns. Kein Wunder also, dass grüne Protagonisten den Schutz von Wäldern und Tieren stärken wollen, das Recht auf Leben eines ungeborenen Menschen aber durch ein angebliches Recht auf Abtreibung abstreiten.
Christlich motivierter Umweltschutz: Sensibilisierung für den Wert der Schöpfung
Dabei haben wir als Christen einen ganz anderen Maßstab: „Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde, unterwerft sie euch und herrscht über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf dem Land regen.“ (Genesis 1,28) Dieses „Unterwerfen“ und „Herrschen“ darf nicht mit „Vernichten“ oder „Ausbeuten“ gleichgesetzt werden. Etwas zu unterwerfen und darüber zu herrschen erfordert ein hohes Maß an Verantwortung. Dieser Verantwortung für die von Gott geschaffene Welt müssen wir gerecht werden, wenn wir die Früchte dieser Schöpfung nutzen. Der christliche Gedanke an Umweltschutz orientiert sich darum nicht allein an den – angenommen oder tatsächlichen – Auswirkungen, sondern an einem vernünftigen Umgang mit den Gütern. Maßlosigkeit ist dort nicht angebracht, auch dann nicht, wenn es nicht schaden sollte. Darum beginnt Verantwortung auch nicht da, wo Konsequenzen nachgewiesen sind sondern bereits dort, wo Ressourcen verbraucht werden, deren Verbrauch nicht notwendig wäre. Nicht alles, was man tun kann und dessen mögliche Schäden nicht nachgewiesen sind, ist daher christlich legitimiert. Man könnte auch sagen: Im Gegenteil! Christlich motivierte Schonung der Ressourcen beginnt deutlich früher als durch Angst befeuerte staatliche Eingriffe.
Christen, egal welcher politischer Couleur, sind also in Fragen des Umweltschutzes gefordert, für eine Sensibilisierung für den Wert der Schöpfung zu sorgen. Damit können sie Vorreiter sein in Fragen von Umweltschutz einerseits und Vernunft – im Sinne der Vermeidung von Hysterie, wie wir sie in diesen Tagen hinsichtlich des Klimas erleben – andererseits.
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DT (jbj)