Denn was aus der Taufe gekrochen ist, das kann sich rühmen, dass es schon zum Priester, Bischof und Papst geweiht sei, obwohl es nicht einem jeglichen ziemt, solch Amt auszuüben." Vor reichlich 500 Jahren hob Martin Luther mit diesen Worten das "Priestertum aller Gläubigen" nicht nur sprichwörtlich aus der Taufe. Ohne Zölibat können Männer und Frauen zu Pfarrern ihrer Gemeinden bestellt werden, doch: Was alle können, das wollen immer weniger. Während der Priestermangel in der Katholischen Kirche breit diskutiert und oft auf enge Zulassungsbeschränkungen zum Weiheamt zurückgeführt wird, zeigt ein Blick in die Evangelische Kirche, dass auch ohne Ehelosigkeitsversprechen und mit Öffnung des Weiheamtes nicht alle Probleme gelöst sein müssen.
Der Priestermangel betrifft nicht nur die katholische Kirche
Auch die Evangelische Kirche leidet unter Nachwuchsmangel. Die Aufhebung des Zölibats und die Einführung des Frauenpriestertums alleine würden den Priestermangel also nicht beheben.
