Was vor 18 Jahren, am 16. August 2005 in der „Kirche der Versöhnung“ in Taizé geschah, ist damals schnell als Wahnsinnstat einer verrückten Frau abgetan worden. So kann man das sehen. Das tiefere Wesen der Tat wird dabei freilich verkannt. Wenn einem 90 Jahre alten Mönch, der, ins Gebet versunken, in der Kirche sitzt, von hinten die Kehle durchgeschnitten wird, dann hat das auch eine geistliche Dimension: Es ist ein dämonischer Angriff auf einen der beiden wirkungsvollsten Apostel Christi in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewesen. Der andere war Johannes Paul II. Er seinerseits überlebte nur knapp einen Mordanschlag.
Der sanftmütige Missionar
Taizé bekommt einen neuen Prior. Auf einen deutschen Katholiken folgt ein britischer Anglikaner, doch am Ziel ändert sich nichts: Christus nachfolgen, das Evangelium verkünden, Versöhnung vorleben.
