Mit einer festlichen Matinée werden Freunde, Schüler und Anhänger von Joseph Ratzinger den emeritierten Papst am kommenden Samstagvormittag ehren. Anlass ist der 95. Geburtstag Benedikts XVI. am zurückliegenden Karsamstag, dem 16. April. Die wegen der Corona-Maßnahmen auf den 18. Juni verschobene Veranstaltung findet im Hubertussaal von Schloss Nymphenburg in München statt und war mit 300 teilnehmenden Personen bald nach Bekanntgabe des Festakts komplett ausgebucht.
Sie wird allerdings vom katholischen Fernsehsender EWTN ab 11 Uhr live und von Radio Horeb zeitversetzt ab 12.30 Uhr übertragen. Für den Theologen Achim Buckenmaier, Vorsitzender der einladenden „Joseph Ratzinger / Papst Benedikt XVI.-Stiftung“, ist dieser Festakt auch eine Erinnerung daran, „dass die Kirche in unserem Land nicht nur einen Papst, sondern auch einen der wichtigsten Theologen und Denker des 20. und 21. Jahrhunderts hervorgebracht hat. Benedikt XVI. braucht diese Erinnerung nicht, aber wir glauben, unsere Kirche braucht sie“.
Festvorträge und Grußworte
Nach einer Begrüßung durch Professor Buckenmaier und Christian Schaller, stellvertretender Direktor des beim Münchener Festakt kooperierenden Instituts Papst Benedikt XVI. in Regensburg, werden der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterović, und der Privatsekretär des emeritierten Papstes, Erzbischof Georg Gänswein, Grußworte sprechen. Den anschließenden Festvortrag hält die deutsche Dogmatikerin Marianne Schlosser, Ratzinger-Preisträgerin des Jahres 2018 und Universitätsprofessorin für Theologie der Spiritualität an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.
Bevor Joseph Ratzinger Erzbischof von München wurde, hatte er an mehreren deutschen Universitäten gelehrt und stets eine große Zuhörerschaft. Studenten, die bei ihm promoviert hatten oder sich habilitieren ließen, bildeten später den so genannten Schülerkreis, der 2005, nach der Wahl Ratzingers zum Papst, die „Joseph Ratzinger / Papst Benedikt XVI.-Stiftung“ gründeten, die das Ziel hat, Studierende zu fördern, die sich für das theologisc
he Werk Joseph Ratzingers interessieren. Darüber hinaus wurde der bayerische Gelehrte aber für unzählige Menschen ein Wegbereiter und Wegbegleiter im Glauben.
Einfach und menschlich
Mit dem Festakt am Samstag wollen die Schüler und Schülerinnen, wie der Stiftungsvorsitzende Buckenmaier sagt, „etwas sehr einfaches, kirchliches und menschliches tun: Joseph Ratzinger Papst Benedikt XVI. aus Anlass seines 95. Geburtstages zu danken, für sein Wirken als Theologe und Hirte der Kirche, seine Person und sein Werk. Wir wissen, dass wir damit nicht im öffentlich hörbaren Mainstream liegen. Aber wir wissen auch, dass ganz viele Menschen, Katholiken und Nichtkatholiken, Gläubige und Nichtgläubige, einfache Menschen und Intellektuelle ebenso empfinden wie wir. Diesen wollen wir eine Stimme geben.“
Grüße aus Kirche und Politik
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat ein schriftliches Grußwort beigesteuert, der ehemalige Ministerpräsident Edmund Stoiber wird mit seiner Frau bei dem Festakt anwesend sein. Auch die Politiker Peter Gauweiler und Johannes Singhammer haben sich angemeldet, ebenso wie Prinzip Ludwig von Bayern.
Die Freisinger Konferenz, das heißt die Bischöfe der bayerischen Heimat Joseph Ratzingers, werden durch das Bistum Regensburg vertreten sein, das wiederum Weihbischof Josef Graf und Generalvikar Roland Batz zum Festakt nach München entsendet.
Der Festakt wurde live übertragen
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