"Lumen Gentium"
Dogmatische Konstitution über die Kirche 21. November 1964
Jesus Christus tritt als Mitte der Kirche deutlich hervor. Die Konstitution betont mit Rückgriff auf die Theologie der Kirchenväter den Charakter der römisch-katholischen Kirche als mystischer Leib Christi und als pilgerndes Volk Gottes.
"Dei Verbum"
Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung 18. November 1965
Die Konstitution klärt das Verhältnis zwischen Tradition, Heiliger Schrift und Lehramt und eröffnet bei einer richtigen Verständnisweise der Schrift auch der historisch-kritischen Exegese einen Raum in der Theologie.
"Sacrosanctum Concilium"
Konstitution über die heilige Liturgie 4. Dezember 1963
Mit der Betonung der Mitwirkung der Gläubigen sollen diese aktiver in den Gottesdienst einbezogen wurden. Die Landessprachen sollen Einzug halten, aber das Latein soll in den lateinischen Riten erhalten bleiben.
"Gaudium et Spes"
Pastorale Konstitution über die Kirche in der Welt von heute 7. Dezember 1965
Das Dokument spricht von einer Autonomie der weltlichen Wirklichkeit, die die Kirche zu respektieren hat. Zudem verurteilt der Text den kommunistischen Atheismus und fordert die Verbindung von wissenschaftlichem und wirtschaftlichem Fortschritt mit gelebter Solidarität.
"Gravissimum Educationis"
Erklärung über die christliche Erziehung 28. Oktober 1965
Aus dem Recht des Kindes auf Bildung und Erziehung und vom Elternrecht her leitet der Text die freie Schulwahl ab.
"Nostra Aetate"
Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen 28. Oktober 1965
Statt eines exklusiv verstandenen Kirchenbilds ("außerhalb der Kirche kein Heil") hält der Text fest, dass es auch in Religionen außerhalb der Kirche Wahrheiten gibt. Im Abschnitt über den Islam wird dessen Monotheismus gewürdigt. Der längste Absatz über das Judentum bildet das Herzstück der Erklärung. Der Text bekennt sich zu einem nie gekündigten Bund Gottes mit seinem Volk Israel.
"Dignitatis Humanae"
Erklärung über die Religionsfreiheit 7. Dezember 1965
Wesentlicher Inhalt der Erklärung ist die Anerkennung der Gewissens- und Religions- freiheit als Menschenrecht. In religiösen Dingen kann niemand zu etwas gezwungen
noch daran gehindert werden, privat und öffentlich nach seinem Gewissen zu handeln.
"Unitatis Redintegratio"
Dekret über den Ökumenismus 21. November 1964
Der Text benennt verschiedene Gemeinsamkeiten mit anderen Konfessionen und würdigt die Bestrebungen der ökumenischen Bewegung. Statt wie bisher von Häretikern und Schismatikern spricht das Dekret von "getrennten Brüdern".
"Orientalium Ecclesiarum"
Dekret über die katholischen Ostkirchen 21. Dezember 1964
Der Text erkennt die unierten Ostkirchen als Teilkirchen an, wobei keine Teilkirche ein besonderes Vorrecht erhalten soll. Alle Teilkirchen stehen unter der Leitung des Papstes und haben das Recht auf eigene liturgische Riten.
"Optatam totius"
Dekret über die Ausbildung der Priester 28. Oktober 1965
Der Text hebt die Bedeutung der priesterlichen Ausbildung und die anzu wendenden Leitsätze hervor. Oberstes Ziel ist die Erneuerung der gesamten Kirche, die zum großen Teil vom priesterlichen Dienst abhängt.
"Perfectae Caritatis"
Dekret über die zeitgemäße Erneuerung des Ordensleben 28. Oktober 1965
Für den Text besteht eine zeitgemäße Erneuerung des Ordenslebens in einer ständigen Rückkehr zu den Quellen jedes christlichen Lebens und zum Geist des Ursprungs der einzelnen Institute. Die Nachfolge Christi soll allen Instituten als oberste Regel gelten.
"Christus Dominus"
Dekret über die Hirtenaufgabe der Bischöfe 28. Oktober 1965
Die Bischöfe sind in der Kraft des Heiligen Geistes "wahre und authentische Lehrer des Glaubens, Priester und Hirten". Die Bischöfe setzen "das Werk Christi, des ewigen Hirten, durch alle Zeiten fort" und sind dabei als "Hirten der Seelen" Nachfolger der Apostel.
"Apostolicam Actuositatem"
Dekret über das Laienapostolat 18. November 1965
Die Laien verwirklichen "in Kirche und Welt ihren eigenen Anteil an der Sendung des ganzen Volkes Gottes". Dabei leitet der Text das Laienapostolat nicht mehr von dem Apostolat der Kleriker ab, sondern von der Vereinigung des einzelnen Christen mit Christus.
"Ad Gentes"
Dekret über die Missionstätigkeit der Kirche 7. Dezember 1965
Der Text bekräftigt, dass die pilgernde Kirche ihrem Wesen nach missionarisch sei: "Zur Völkerwelt gesandt, soll die Kirche das allumfassende Sakrament des Heils sein."
"Presbyterium Ordinis"
Dekret über Dienst und Leben der Priester 7. Dezember 1965
Die Priester haben die besondere Aufgabe der Darbringung des Opfers und des Nachlassens der Sünden. Durch die Weihe erhalten sie ein besonderes Prägemal und werden "dem Priester Christus gleichförmig".
"Inter Mirifica"
Schreiben zu den Sozialen Kommunikationsmittel 4. Dezember 1963
Die Katholiken sollen sich mit den neuen Medien konstruktiv auseinanderzusetzen. Das Schreiben galt schon als überholt, als es promulgiert wurde.
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