Der Zeitgeist behandelt die Dogmatik als Unwort. Verunsicherung ist das Zauberwort. Dabei bewahrt uns klares Denken und Gehorsam gegenüber der Überlieferung vor den Machtansprüchen der Verunsicherungsstrategen. Dogmatik, ein schönes Wort: Wie viel habe ich aus dem erstmals 1952 erschienenen „Grundriss der katholischen Dogmatik“ von Ludwig Ott gelernt! Klar gegliedert ist das Buch, sprachlich gediegen, punktgenau die historischen Irrtümer von den kirchlich vertretenen Lehren scheidend. Konzentriert gedacht, ohne Schwatz, Schwulst und Kitsch; das ist ein positiver Nebeneffekt der geistigen Strenge. Dogmatik, ein schlimmes Wort: „So eng, rigide, irgendwie nicht gut“ – um einmal den verstorbenen Dichter ...
Exercitium
Sehnsucht nach mehr Dogmatik. Von Lorenz Jäger