„Da hat er eben leider recht, die Welt ist arm, der Mensch ist schlecht.“ Mit dieser banalen und zugleich fundamentalen Erkenntnis aus Brechts Dreigroschenoper ist das Phänomen der Sünde recht gut umschrieben. Doch mit ebendiesem Konzept tun sich einige Kirchenvertreter heutzutage schwer. „Schluss mit Sünde!“, fordert gar ein Würzburger Theologieprofessor, womit er nicht etwa eine Welt ohne Sünde meint – wer wollte das nicht? –, sondern ein Christentum ohne den Begriff der Sünde. Der Haupteinwand gegen den Gebrauch dieses Begriffs liegt in seiner Negativität, die so gar nicht zum modernen Konzept der Selbstoptimierung passen will.
Credo: Schluss mit Sünde?
Ist der Begriff der Sünde zu negativ? Oder kann er zu einer realistischen Selbsteinschätzung verhelfen? Warum wir Sünde nicht wollen, aber trotzdem brauchen.
