Saarlouis (DT/KNA) Auf einem Sessel im zweiten Stock einer Hinterhaus-Wohnung in der Altstadt von Saarlouis hat es sich Marza Merza bequem gemacht. Er ist 91 Jahre alt und achtet auf sein Auftreten; zwar trägt er einen Dreitagebart, doch seine Kleidung mit Baskenmütze, schwarzem Mantel und dunklem Pullover ist gepflegt. Er ist froh, dass nicht nur er, sondern weitere zwanzig Verwandte und Bekannte nun im Saarland sind. In Sicherheit – nachdem er Gefangener der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) war. Merza erinnert sich noch gut an den 23. Februar 2015, als IS-Kämpfer sein Dorf Tal Goran überfielen. Es ist eines von 34 christlichen Dörfern am Chabur-Fluss im muslimisch dominierten Nordosten Syriens.
„Wir wollen unsere Kultur bewahren“
Christliche IS-Geiseln haben im Saarland Schutz gefunden. Von Michael Merten