Von der Tintenfasslegende aus der Wartburg her ist bekannt, dass es beim Übersetzen der Bibel mit dem Teufel zugeht. Wie einst Sankt Anton musste Luther dem Teufel als Einsiedler widerstehen. Aber wenn bei der Neufassung der Einheitsübersetzung allein schon 80 Neutestamentler federführend waren, kann man sich vorstellen, dass die Anzahl der Teufel exponentiell gewachsen ist. Also wie eine richtige Synode mit älteren Herrschaften, nicht gerade eine Räubersynode, aber kurz davor. Auf Seite 1452 erfährt man, wie kompliziert das war: Übersetzungsvorschläge gingen von einem „Leitungsgremium“ an Revisoren und von dort wieder zurück ans Leitungsgremium und dann wieder, wie zu erwarten, an die Revisoren.
Stückwerk in deutscher Sprache
Warum die seit dieser Woche im Handel erhältliche neue Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift aus der Sicht der Bibelwissenschaft kein Glücksfall ist. Von Klaus Berger