Das Maßhalten gehört zu den zentralen Forderungen der Benediktsregel. Fällt uns diese Forderung heute schwerer als Generationen, denen in der Regel ohnehin nicht viel zur persönlichen Verfügung stand? Ich denke, nicht. Das Maßhalten war zu allen Zeiten eine Herausforderung und hat eigentlich nichts mit dem Lebensstandard als solchem zu tun. Der heilige Benedikt bezeichnet die „Discretio“, die weise Maßhaltung, als die „Mutter aller Tugenden“. Bei solcher Maßhaltung geht es um das rechte Verhältnis der Lebensvollzüge zueinander, um eine ausgewogene und geordnete Lebensführung, um das Anerkennen der eigenen Grenzen, letztlich auch um die Unterscheidung der Geister, um die Frage nämlich: Was entspricht dem Geist ...
„Maßhaltung auf beiden Seiten wäre der gebotene Königsweg“
Ein Gespräch mit Schwester Philippa Rath OSB über Leben und Arbeiten nach der Benediktsregel