Für Georg wie für Joseph Ratzinger waren die Jahre zwischen 1965 und 1970 eine schwierige Zeit. Obwohl seit 1964 offiziell Domkapellmeister in Regensburg, gelang es Georg Ratzinger erst 1969/70, sich von massiven Gängelungen zu befreien und seine eigenen Pläne als Leiter der Domspatzen durchzusetzen. Sein Bruder Joseph, der Konzilstheologe, war nach dem Abschluss der Kirchenversammlung ernüchtert von der vielfach ideologisch gesteuerten Interpretation der Konzilsbeschlüsse. Seit 1963 in Münster, erkannte er die Gefahren der aufkommenden politischen Theologie seines dortigen Kollegen Johann Baptist Metz. Er wechselte zum Wintersemester 1966/67 nach Tübingen und musste sich dort bald gegen die Vereinnahmungen durch Hans Küng zur Wehr setzen.
„Im tiefsten Sinne ein Daheim“
Papsthaus in Pentling feierlich eröffnet: Eine Stätte der Begegnung mit Leben und Wirken Joseph Ratzingers. Von Michael Karger