Die Äbtissin Hildegard von Bingen gehört zu den bekanntesten Frauen des Mittelalters. Insbesondere ihre Schriften, in denen sie die Kenntnisse ihrer Zeit über die „Heilkraft der Natur“, Pflanzen, Bäume, Tiere, Steine und Metalle mit der mit diesen verbundenen Kraft bündelt, sind bis heute Grundlagen von Kochbüchern, Rezepten und Arzneien. In ihrer von Umbrüchen geprägten Zeit hat Hildegard in ihrer klösterlichen Ausbildung die eigene Berufung entdeckt, welche durch die „Gesichter“ eine nicht austauschbare, persönliche Prägung erhalten hat. Gott gibt ihr den Auftrag, das niederzuschreiben, was sie gesehen hat. Diese konkrete Forderung lässt jeden Verdacht auf eine bloß gefühlte Innerlichkeit weit hinter sich, ...
Einheit in der Erkenntnis
Hildegard von Bingen und Bernhard von Clairvaux – „Tagespost“-Serie Teil VIII. Von Wendelin Knoch