Bonn/Avranches (DT/KNA) Als Guy de Maupassant in seinem Roman „Notre Coeur“ (Unser Herz, 1889/90) auf stürmisch-romantische Art die Fahrt zum Mont Saint-Michel beschrieb, da war der Straßendamm, der zu dem Klosterberg an der Grenze zwischen Normandie und Bretagne führte, gerade zehn Jahre alt. Ein ultramoderner Vorzeigebau, mit dem der Mensch die Natur in die Schranken wies und der ihn dorthin vordringen ließ, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen war – zumindest nicht mit Kutsche und Zylinder. Es war die Öffnung für den Massentourismus. Erst mit den Jahrzehnten wurde deutlich, dass die Natur mit dem Damm als Hindernis nach ihrer Art verfuhr: Der mit der Flut angeschwemmte Sand floss nicht mehr ab.
Das Meer holt sich den Berg zurück
Die neue Brücke zum Mont Saint-Michel ist seit dieser Woche für Besucher freigegeben. Von Alexander Brüggemann