Keiner der Traditionalistenbischöfe der Piusbruderschaft hat sich bisher durch wissenschaftliche Publikationen einen Namen gemacht. Die gut 750 Seite starke Biografie Marcel Lefebvres (1905–91)aus der Feder von Bernard Tissier de Mallerais dürfte daran nichts ändern. Der Autor gilt zwar als der intellektuell beweglichste Kopf der Piusbruderschaft, lässt die professionelle Distanz des Historikers jedoch weitgehend vermissen. Das mit üppigen Fußnoten und fast hundert Seiten Anhang mit Bibliografie, Dokumenten und Personenregister versehene Buch ist die minutiöse Chronik einer zunächst unterschwellig gärenden, dann offen angekündigten Radikalisierung.
Chronik einer angekündigten Radikalisierung
Bernard Tissier de Mallerais Lefebvre-Biografie enthüllt eine protestantische Seele