Vor Jahren sprach sich ein Mitbruder im Gespräch mit dem Verfasser mit Entschiedenheit gegen ein allzu „weichgespültes“ Gottesbild aus, gegen die fast ausschließliche Rede vom „lieben“ Gott. „Wie willst du diesen Gott denn denen vermitteln, die leiden, die in Lebenskrisen stecken, die tödlich erkrankt sind?“, sagte dieser erfahrene Priester. Fraglos gilt die Richtigkeit der biblischen Aussage, dass Gott die Liebe ist. Aber wenn man nicht gleichzeitig festhält, dass er der ganz Andere, der Unergründliche, der Deus absconditus ist, wird die Rede von Gott als realitätsfern, oft genug als ein Hohn aufgefasst werden, als Verrat auch am klaren biblischen Zeugnis.
Packendes Ringen um den Glauben
Pater Heiner Wilmer schildert Höhen und Tiefen seiner Beziehung zu Gott. Von Klaus-Peter Vosen