In einer schwierigen Zeit tat Papst Leo XIII. einen mutigen Schritt – statt Mauern zu errichten, öffnete er die Tore. Seinem Vorgänger war der Kirchenstaat und damit jegliche weltliche Macht in Europa genommen worden. Das Papsttum musste in einer veränderten politischen Landschaft seinen Platz neu bestimmen. Wem fast alles genommen wird, der hat die Tendenz, das Wenige, was ihm geblieben ist, zu wahren – es so zu erhalten, wie es in den „goldenen“ Zeiten der Vergangenheit gewesen ist. Die Entscheidung Leos XIII., das Vatikanische Geheimarchiv und die Vatikanische Apostolische Bibliothek für die wissenschaftliche Forschung zugänglich zu machen, wirkte dieser Haltung entgegen: Kirche ist nicht Erinnerung an eine glorreiche ...
Kommentar: Die Einheit wahren
Von Claudia Kock