Im Erzbischöflichen Theologenkonvikt Collegium Albertinum in Bonn gab es einst eine Gipsmadonna, die dem Betrachter wenig sagte, die nicht zum Herzen sprach. Man hätte sie mit der Zeit sicher in einen staubigen Keller verbannt, wenn ihr nicht noch ein schlimmeres Schicksal bereitet worden wäre. Doch durch Zufall – oder Fügung – stellte sich heraus, dass unter der „gewöhnlichen“, abgeschmackten Gipsfigur eine Holzmadonna vielleicht aus dem 16. Jahrhundert von hoher und erlesener Schönheit verborgen war. Die Feinheit ihres Antlitzes, der Blick dieser Madonna vermag in der Seele dessen, der sie mit offenem Herzen betrachtet, sicher so etwas wie eine förmliche „Ergriffenheit“ zu erzeugen.
Gottes Bild in Maria erkennen
Christoph Haider hat ein überzeugendes Buch über die Mutter Jesu vorgelegt. Von Klaus-Peter Vosen