Jer 38, 4–6.8–10; Hebr 12, 1–4; Lk 12, 49–53 Vereinseitigungen sind verlockend, gerade auch, wenn es um den Glauben geht. Sie können bis zur Irrlehre führen, zur Häresie. Dieses Wort bedeutet ja gerade „Auswahl“: Man nimmt etwas an sich Wahres, aber man verabsolutiert es. Gerade dadurch wird es zur Irrlehre. So ist es zwar zum Beispiel fundamental, von der Barmherzigkeit Gottes zu sprechen. Aber wenn man sie verabsolutiert, wenn sie nicht mehr mit Gottes Gerechtigkeit zusammen betrachtet wird, wird es heikel. Schon Thomas von Aquin hatte gewarnt: „Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit ist Grausamkeit; Barmherzigkeit ohne Gerechtigkeit ist die Mutter der Auflösung“. Auch die heutigen ...
Die Sonntagslesung: Christsein ist Entscheidung
Zu den Lesungen des 20. Sonntags im Jahreskreis (Lesejahr C). Von Martin Grichting