„Unde malum“: Woher kommt das Schlechte, das Böse in der Welt? Diese Frage beschäftigte den heiligen Augustinus (354–430) schon seit seiner Kindheit. Seine tiefgläubige Mutter konnte ihm zwar zunächst den Glauben an den christlichen Gott vermitteln, aber die Allgegenwart von Leid, Schmerz und Bosheit schien Augustinus unvereinbar zu sein mit der Existenz eines guten Schöpfers aller Dinge. Mit neunzehn Jahren glaubte er, in der gnostische Lehre der Manichäer die Antwort gefunden zu haben: neben dem guten Schöpfergott gebe es eine zweite Macht, einen Dämon der Finsternis.
Das Böse ist die Verderbnis des Guten
Wie Augustinus die Irrlehrer der Manichäer widerlegte – Band 22 der Augustinus Opera lohnt die Lektüre. Von Claudia Kock