Nikosia (KNA) Die globale Wirtschaftskrise bringt nach Auffassung des Vatikan die weltweite Armutsbekämpfung in Gefahr. Kurienkardinal Renato Raffaele Martino, Präsident des Päpstlichen Rats für Gerechtigkeit und Frieden, beklagte am Dienstag im zyprischen Nikosia ein eklatantes Missverhältnis zwischen den Finanzspritzen für angeschlagene Banken und einer zögerlichen Entwicklungshilfe. So hätten die USA und die EU in kürzester Zeit 2 000 Milliarden Dollar zur Rettung der Banken bereitgestellt, sagte der Kardinal. Demgegenüber bekämen die Industriestaaten kaum die nötigen 50 Milliarden Dollar zusammen, um entsprechend den international beschlossenen Millenniumszielen den Anteil Hungernder an der Weltbevölkerung bis 2015 zu halbieren.