Der Begriff des Gewissens, wie es in Amoris laetitia dargestellt wird, hat einiges an Kritik hervorgerufen. So wie der Begriff im Text benutzt wird, fehlt es ihm in der Tat an Klarheit und daher ist er potenziell irreführend. Manchmal steht er für eine kluge Abwägung (Nr. 37, 42, 265) und einmal für die Tugend der Klugheit (Nr. 265). Dreimal bezieht er sich allgemein auf die Gewissensbildung (Nr. 37, 222, 302). In einem entscheidenden Paragraphen (298) wird er zweimal benutzt, um das „Bewusstsein der moralischen Bedeutung“ zum Ausdruck zu bringen, obwohl er beim zweiten Mal als reines Gewissen im ausdrücklichen Sinne des Wortes verstanden werden könnte. Dass wir zur Selbsttäuschung neigen, wird nicht erwähnt (vgl.
Die Crux mit der Tugendethik: Hintergrund
Schritt für Schritt näher zur Gnade – Amoris laetitia enthält Hilfen und Anforderungen für Beichtväter. Von Vincent Twomey SVD