Weil aber diese gute Landschaft sowohl als ganz Deutschland und andere Länder allmählich von der heidnischen Unwissenheit und Abgötterei in den päpstlichen Aberglauben und Irrtum gefallen war, so hat der hochgeborene Graf und Herr die evangelische Lehre angenommen.“ Dieser Satz stammt von 1672. Doch erinnert man sich solcher Äußerungen seit die evangelische Kirche die „Lutherdekade 2008 bis 2017“ ausgerufen und der Bundespräsident am Reformationstag 2016 das Reformationsjubiläum 2017 eröffnet hat. Anlass ist die 500. Wiederkehr der Publikation der 95 Ablassthesen Martin Luthers am 31. Oktober 1517. Luther trat damit dem Missstand der Kommerzialisierung des Bußsakraments entgegen, war aber nach Auskunft führender ...
Wider den Mythos von der Befreiung
Vormundschaft oder mündige Christen? – Luther und die Neubelebung eines überholten Geschichtsbildes. Von Harm Klueting