Mit traditionellen Sehgewohnheiten brechen die eindrucksvollen Kreuzwegstationen von Jochem Pechau (1929–1989) im Würzburger Bischofshaus, ohne das Mysterium der Passion Christi ins Abstrakte zu verfremden. Bischof Friedhelm Hofmann hat zu den zwischen 1968 und 1982 entstandenen Holzschnitten einfühlsame Betrachtungen geschrieben, deren klare und unprätentiöse Sprache den Stil des Künstlers aufgreift. Pechau entfaltet die Passion Christi vor einer tristen Kulisse, die Assoziationen an die Folterstätten der totalitären Regime des zwanzigsten Jahrhundert weckt. Der Betrachter wird quasi zum Zeitzeugen am Leiden des Herrn. In den schlichten, herben Bildern gibt es nichts Überladenes.
Wenn der Betrachter zum Beter wird
Schlicht und eindringlich: Der Kreuzweg im Würzburger Bischofshaus