Alma Mater internationaler Wissenschaftler, Instrument ägyptischer Diktatoren und akademische Heimat großer Reformer: All dies zugleich ist in ihrer jahrhundertelangen Geschichte die Kairoer Hochschule Al-Azhar gewesen, die „Blühende“ und zweitälteste islamische Lehranstalt, Madrasa, der Welt. Im Jahr 975 begannen dort erste Studien schiitischer Theologie und Rechtslehre unter der Herrschaft der Fatimiden. Erst im 12. Jahrhundert wurde die Einrichtung sunnitisch und ihr Großscheich gilt derzeit als oberste Rechtsautorität der sunnitischen Welt.
Universität im politischen Ränkespiel
Ägypten: Al-Azhar ist eine Autorität im Islam – Christen beteiligen sich am Ringen der Hochschule mit der Moderne. Von Michaela Koller