Die Paulus-Briefe des Neuen Testaments haben seit jeher die Christen herausgefordert. Besonders der Römerbrief weist eine atemberaubende Rezeptionsgeschichte auf. Die Forschung hatte sich bislang vor allem auf die Kommentare der renommierten Universitätstheologen fokussiert, die der Mönche aber eher vernachlässigt. Zu Unrecht, wie der Römerbriefkommentar des Wilhelm von Saint-Thierry belegt; denn der stellt nichts weniger als einen Meilenstein innerhalb der Theologiegeschichte dar.
Tief ausgelotete Gnadenlehre
Meilenstein monastischer Schriftauslegung: Wilhelm von Thierrys Paulusexegese erinnert an Interpretationen des Hohelieds der frühen Zisterzienser. Von Manfred Gerwing