Im Herbst des Jahres 1955 reichte der junge Doktor der Theologie Joseph Ratzinger, der als Lehrstuhlvertretung an der Philosophisch-Theologischen Hochschule seines Heimatbistums in Freising seit einem Jahr Dogmatik lehrte, seine Habilitationsschrift an der Theologischen Fakultät der Universität München ein. Sein Doktorvater, der Münchner Fundamentaltheologe Gottlieb Söhngen, hatte mit kluger Voraussicht seinem „Meisterschüler“ den Weg vorgezeichnet: Mit der Promotionsschrift „Volk und Haus Gottes in Augustins Lehre von der Kirche“ (1954) hatte sich der junge Wissenschaftler in die Patristik und die Lehre von der Kirche eingearbeitet.
Offenbarung, Schrift und Überlieferung
Band 2 der Werkausgabe der Gesammelten Schriften Papst Benedikts XVI. dokumentiert die Habilitationsschrift Joseph Ratzingers