München (DT/KNA) Der Münchner Kirchenrechtler Stephan Haering hat eine Einflussnahme von Benedikt XVI. auf den Prozess gegen seinen Kammerdiener Paolo Gabriele ausgeschlossen. Zwar seien die Vatikangerichte vom Papst eingerichtet und abhängig, doch sie arbeiteten selbstständig, sagte Haering am Dienstag dem „Münchner Kirchenradio“. Der Benediktiner lehrt Kirchenrecht an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Nach der Urteilsverkündung habe der Papst in seiner Funktion als Oberhaupt des Vatikanstaats ähnlich wie ein Bundespräsident die Möglichkeit, den Verurteilten zu begnadigen, erinnerte Haering. Ob Benedikt XVI. davon Gebrauch machen werde, sei schwer vorhersehbar.