Anfang des 18. Jahrhunderts war noch nicht einmal ein Drittel der Bevölkerung Kaufbeurens katholisch, doch die heiligen Messen waren gut besucht. Schließlich nahmen auch viele Protestanten, unter ihnen selbst der Bürgermeister, an ihr teil, um Kreszentia Höß singen zu hören. Die Nonne mit der schönen Stimme erblickte am 20. Oktober 1682 in der Stadt am nordöstlichen Rand des Allgäus in der Diözese Augsburg als Anna Höß das Licht der Welt. Sie war das siebente von insgesamt acht Kindern einer bettelarmen Weberfamilie. Die mehrfachen Aufnahmegesuche der jungen Frau bei den Franziskanerinnen (Terziarinnen des hl. Franziskus) von Kaufbeuren wurden zunächst stets mit der Begründung abgelehnt, sie sei zu arm, und man forderte eine ...
Gemobbte Mystikerin
Die heilige Kreszentia Höß – 5. April. Von Katrin Krips-Schmidt